Bewertung als Lernförderung spielt eine wichtige Rolle für den Lernweg der Kinder und für die Wahl der Lehrmethoden. Mit den Grundprinzipien dieses Ansatzes sollte die Bedeutung von Rückmeldung beim Lernprozess der Schüler/innen nicht unerwähnt bleiben. Rückmeldung wird zudem oft als wichtigste Intervention für den Erfolg der Schüler/innen aufgeführt.
Was versteht man unter Rückmeldung?
Die Rückmeldung ist eine mündliche oder schriftliche Beurteilung der Fähigkeiten einer Person. Daher teilt im Rahmen einer effizienten Rückmeldung die Lehrkraft seinem/r Schüler/in mit:
- Was er/sie gemacht hat und das Ergebnis;
- Das Ergebnis, das erreicht werden soll;
- Was gemacht werden muss, um das erwartete Ergebnis zu erreichen.
Der dritte Punkt wird möglicherweise gegenüber dem/der Schüler/in nicht erwähnt. Die Studie von Carreiro Da Costa und seinen Kollegen zeigt, dass sich die Schüler/innen Rückmeldung in mündlicher Form besser merken. Diese Art von Rückmeldung ermöglicht dem/r Schüler/in zu wählen, in welchen Bereichen er/sie seine/ihre Anstrengung verstärken wird, was ihm/ihr Lernautonomie einräumt. Andere Forscher erwähnen jedoch, dass Rückmeldungen nur durch Erläutern der zu erzielenden Fortschritte Auswirkungen auf die Schüler/innen haben und sie dadurch effizient angeleitet werden können. Selbstverständlich haben das Profil des/r Schülers/in und seine/ihre Fähigkeit, sich selbst zu beurteilen, einen entscheidenden Einfluss auf die von der Lehrkraft empfohlenen Intervention.

Grundlagen einer guten Rückmeldung
- Machen Sie die Rückmeldung während der Lernphasen und vor den Bewertungen.
- Vermeiden Sie Formulierungen wie „Bravo“, „Gut“ oder „Du bist gut“, weil sie die Person betreffen und nicht deren Handlungen.
- Vergewissern Sie sich, Rückmeldung über einige wenige Aspekte zu machen, die für die Situation am wichtigsten sind.
- Die präskriptiven Elemente der Rückmeldung müssen in der proximalen Entwicklungszone des Kindes liegen, d. h. das Kind soll in der Lage sein, die notwendigen Korrekturen selbst vorzunehmen.
- Die Rückmeldung erfolgt unmittelbar. Für den Sportunterricht wird empfohlen, die Rückmeldung zwischen 5 und 30 Sekunden nach der Bewegung zu geben.

Es gibt drei Arten der Rückmeldung:
- Grundsätzliche Rückmeldung: In diesem Fall erwähnt die Lehrkraft nur, ob die Reaktion oder Aktion gut oder schlecht war. Diese Art von Rückmeldung sollte bei Fortgeschrittenen nur spärlich eingesetzt werden, da nach der „Korrektur“ ein reflexiver Prozess notwendig ist.
- Instruktive Rückmeldung: Die Lehrkraft gibt seinem/r Schüler/in eine beschreibende und präskriptive Rückmeldung. Falls notwendig, könnte sie sogar auf ein schon behandeltes Thema zurückkommen.
- Begleitende Rückmeldung: Die Lehrkraft fungiert als Begleiter und stellt dem/der Lernenden Fragen, sodass diese/r in der Lage ist, seine/ihre eigenen Leistungen zu kritisieren und verbessern.
Außerdem muss der/die Schüler/in sowohl kognitive als auch affektiv-emotionale Dimensionen einbeziehen, um die angebotene Rückmeldung richtig zu verstehen. Es ist daher für die Lehrkraft und den/die Schüler/in notwendig, aufgeschlossen zu sein. Die Rückmeldung ist nur wirksam, wenn der/die Schüler/in sie verstanden hat und die Kommentare akzeptiert. Gegebenenfalls ist eine Diskussion notwendig, um die Rückmeldung zu vertiefen. Selbst wenn viele Rückmeldungen kommen, werden nur diejenigen, die Sinn machen, es dem/r Schüler/in ermöglichen, Fortschritte zu machen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Rückmeldung als eine der wichtigsten Verhaltensweisen der aktiven Supervision angesehen wird. Pflegen Sie die Beziehung zu Ihren Schülern und Schülerinnen und merken Sie sich die Kriterien einer guten Rückmeldung, um sie bei ihren Projekten zu begleiten. Ihre Arbeit als Begleiter ist für Ihre Schüler/innen von unschätzbarem Wert.